13 Fakten, 1300 Seiten, 3 E-Books!

Drei Bände sind doch schon eine richtige Reihe, oder? Wer noch Schmökerstoff für den Herbst sucht, ist mit den 600 Seiten der „Narrenbraut“ und erst recht mit den 1300 von Band 1 und 3 gut versorgt. Kommt und erforscht das Universum der ersten Tochter!

Ab 14. September 2023 gibt es das E-Book von „Narrenbraut“ zu erwerben – und Band 1 und 2 natürlich schon längst! Jedes kostet 3,99 Euro. Ja, auch der fette Band 3! 😀

Zur Feier der lang erwarteten E-Book-Veröffentlichung verrate ich euch in den folgenden Tagen 13 Fakten über „Die Erste Tochter“ – pro 100 Seiten der Reihe einer!

Fakt Nummer 1: Myn mag Blümchenkaffee.

Dass Singisen nach Kaffee süchtig sind, wissen alle, die auch nur einen Blick in einen Band der „Ersten Tochter“ hineingeworfen haben. Aus irgendeinem Grund schmeckt der Kaffee auf Terra aber besser. Es ist ein fortlaufendes Rätsel, das die Singisen mehr beschäftigt als die Machenschaften ihres politischen Führers.

Myn liebt Kaffee. Tee findet sie jetzt nicht so toll. Aber weil frau nicht den ganzen Tag Koffein zu sich nehmen kann, selbst wenn frau eine Singisin ist, entdeckt sie auf der Erde schließlich Malzkaffee für sich. Der tut wenigstens gar nicht erst so, als wäre er Kaffee, und ihr gefällt die Vorstellung, Blümchen zu trinken.

Übrigens: Das Wort Blümchenkaffee geht vermutlich tatsächlich auf die Tatsache zurück, dass Ersatzkaffee Anfang des 19. Jahrhunderts aus der blaublühenden Zichorie hergestellt wurde.

Zusatzfakt: All meine Heldinnen haben eine Schwäche für Zichorienkaffee.

Fakt Nummer 2: Singisen haben acht Finger.

Das ist vielleicht keine super geheime Sache. Es steht eigentlich ausdrücklich im Buch, dass Singisen von weniger gut erzogenen Terranern „Vierfinger“ genannt werden und sich Dinge an allen acht Fingern abzählen. Aber solche Erwähnungen passieren doch eher nebenbei, und es würde mich mal echt interessieren, wie vielen Lesedrachen das aufgefallen ist. 🙂

Auch insgesamt spielt die 8 eine große Rolle im Zahlensystem der Singisen. Logischerweise ist für achtfingrige Wesen die 10 jetzt nicht so wahnsinnig spannend. Außerdem ist ein Oktogon eine ziemlich stabile Form, und Singisen stehen auf so was.

Fakt Nummer 3: Im Mynversum gibt es keine echten Drachen. Also, eigentlich.

Der Drache ist Myns Wappentier – so könnte man es jedenfalls ausdrücken. Ihre Wut und ihre Stärke manifestiert sich in ihrem Inneren als ein Drache, sie hat Albträume von wilden Drachenweibchen und in der singisischen Mythologie spielen riesige Reptilien eine große Rolle. „Syrrn“ heißen diese Wesen auf Singisisch, die in den Mythen zu gleichen Teilen gefährlich, unergründlich und gewaltig sind. Sie sind sowohl mit Grauen als auch mit Ehrfurcht besetzt. Einer der hellsten Sterne am Himmel von Singis trägt den Drachenstern; die Menschen kennen ihn als Beteigeuze.

Und dann gibt es natürlich die Drachenfrauen, eine fremde Spezies, denen die Singisen in „Frevlersbrut“ zum ersten Mal begegnen. Die Drachenfrauen sind sehr, sehr echt.

Fakt Nummer 4: Vairrynn hat zu viele Väter (Vaterfiguren).

Myns Adoptivbruder kann sich nicht oder kaum an seine biologischen Eltern erinnern. Die erste Vaterfigur in seinem Leben ist Myns Papa Eftnek Neoly. Das ging lange Zeit mehr recht als schlecht, aber je älter Vairrynn wurde, desto stärker wurde die Entfremdung zu seinem Adoptivvater (wer die Bücher gelesen hat, weiß, warum). Und vielleicht war Eftnek immer eher ein recht freundlicher Mann, unter dessen Dach Vairrynn wohnte, als ein echter Vater.

Jedenfalls ist Vairrynn tatsächlich auf der Suche nach einer Vaterfigur – das Problem ist, es bieten sich zu viele an: sein leiblicher Großvater; sein Adoptiv-Großvater; sein Ausbilder bei der Raumflotte; ein terranischer Admiral; ein erstaunlich mütterlicher Musiker; das Echo seines leiblichen Vaters; und jemand, mit dem Vairrynn so ganz und gar nicht gerechnet hat. Aber wer das ist, das verrate ich erst in Band 4!

Fakt Nummer 5: Dem Feldherrn des Wy ist immer kalt.

Mein großer Antagonist Ktorram Asnuor hasst nichts so sehr, wie über etwas nicht die Kontrolle zu haben. Dass seine eigene Körpertemperatur sich eben dieser Kontrolle entzieht, ist ein Born steter Frustration für ihn. Von dem körperlichen Unwohlsein mal ganz abgesehen. Um der Kälte in seinen Knochen entgegenzuwirken, sucht er unablässig Wärme – er liebt es, in der Sonne oder am Feuer zu sitzen, und trägt stets mehrere Schichten warmer Kleidung, die so gefertigt ist, dass ihre isolierende Wirkung nicht auf den ersten Blick ersichtlich ist. Wy möge verhüten, dass eine Schwäche des Feldherrn publik wird!

Blick hinter die Kulissen: Den Grund für dieses eigentümliche Temperaturempfinden Asnuors kenne ich selbst nicht so genau. Ich habe eine Ahnung, die behalte ich aber für mich. 🙂 Tatsächlich hat sich diese innere Kälte einfach so in den Text geschrieben und kam mir sehr passend vor!

Fakt Nummer 6: Myn hat keine beste Freundin.

Myn lebt in einer Gesellschaft, in der die Welt der Frauen klar von der Welt der Männer getrennt ist. Auf Singisisch, ihrer Muttersprache, gibt es nicht einmal ein Wort, das eine Frau benutzen könnte, um auszudrücken, dass sie mit einem Mann befreundet ist. Trotzdem fällt es ihr viel leichter, bedeutungsvolle Beziehungen zu Männern zu knüpfen als zu Frauen. Ihr bester Freund ist auch Vairrynns bester Freund; das Verhältnis zu ihren beiden Brüdern ist extrem eng; sie erzählt einem Terraner ihre Geschichte und knüpft dabei starke Bande mit ihm.

Eigentlich könnte Myn eine beste Freundin gut gebrauchen. Dringend sogar. Aber immer passiert etwas, das die Entwicklung einer tieferen Bindung verhindert. Ich glaube inzwischen, dass das an den eingeschränkten Lebenswegen liegt, die die singisische Gesellschaft für Frauen bereithält. Keine dieser „Laufbahnen“ sieht vor, dass Frauen dauerhafte Beziehungen außerhalb ihrer Familie knüpfen – weder zu Männern noch zu anderen Frauen. Und das ist ein großes Problem. Ob Myn es je überwinden kann? Vielleicht in Band 4 …

Fakt Nummer 7: Harmonien und Disharmonien bestimmten die singisische Musik.

Musik spielt in der „Ersten Tochter“ eine große Rolle. Myns Intrument ist die Skenty, eine Mischung zwischen Zither, Guqin und Harfe, und sie singt auch nicht schlecht. Ftonim Sar spielt ebenfalls Skenty und singt sehr, sehr gut, sein on-again-off-again Lover ist einer der innovativsten Komponisten im Singsischen Reich. Musik ersetzt manchmal die Kommunikation und stärkt Beziehungen zwischen Figuren. Das mag daran liegen, dass die singisische Musik im Grunde nicht dafür ausgelegt ist, von einer einzelnen Person oder einem einzelnen Instrument dargeboten zu werden. In der Praxis geschieht das zwar häufig, besonders zur privaten Unterhaltung, aber eigentlich lebt die singisische Musik davon, dass verschiedene Sänger und/oder Spieler sich in Harmonien und Disharmonien begegnen. Das mag dann in etwa so klingen, würde man ein terranisches Äquivalent suchen:

(Ist das ein Vorwand, um die beste Gesangsgruppe ever hier unterzubringen? Vielleicht. Aber nicht nur. Doch ernsthaft: Hört euch Forestella an.)

Fakt Nummer 8: Die Vereinten Planeten sind kein Utopia.

Im Mynversum haben sich die Menschen von der Erde mit den reptilischen Nostoren zu einem Planetenbund zusammengeschlossen, den U. P. oder Vereinten Planeten. Neben den Gründerwelten gehören auch verschiedene planetare Kolonien zu dem Bündnis. (Es gibt allerdings auch mehrere unabhängige Planeten, die hauptsächlich von Menschen besiedelt sind.)

Im Großen und Ganzen sind die Vereinten Planeten eine fortschrittliche, auf Gleichheit und Toleranz basierende Gesellschaft. Ein reines Utopia – die beste aller möglichen Welten – sind die U. P. jedoch nicht, obwohl junge, liberal gesinnte Singisen den Weltenbund auf der anderen Seite der Grenze gerne so wahrnehmen.

Zum Zeitpunkt der Erzählung haben die U. P. mit starken separatistischen Tendenzen auf mehreren ihrer Mitgliedsplaneten zu kämpfen, gegen die auch recht rigoros vorgegangen wird. Toleranz oder auch nur Verständnis für die aus Sicht der U. P. sehr rückständige singisische Gesellschaft fällt vielen Vereinten schwer. Unter den Nostoren, die sich in zwei kulturell sehr verschiedene Spezies aufteilen, herrscht immer noch gegenseitiges Misstrauen und manche haben das Gefühl, sich insgesamt der dominanten terranischen Kultur zu sehr unterzuordnen.

Und die Terraner? Nun, die sind es vielleicht etwas zu sehr gewohnt, in so gut wie allen Belangen immer das letzte Wort zu haben …

Fakt Nummer 9: Das Verhältnis der Singisen zu den Terranern ist kompliziert, aber eigentlich fruchtbar.

Die Singisen verwehren sich sehr gegen alles, was sie als terranische Hegemonie-Bestrebungen wahrnehmen. Viele empfinden das terranische Streben nach Bündnis-Schließungen als verkappten Imperalismus oder als Versuch, die singisische Kultur zu verwässern. (Als ob es eine homogene „singisische“ Kultur überhaupt geben würde, aber das ist eine andere Geschichte). Gleichzeitig sind Singisen im Allgemeinen sehr neugierieg, um nicht zu sagen „hungrig“ auf alles kulturell Neue und Andersartige. Aspekte fremder Kulturen, die ihnen zusagen, in die eigene zu integrieren, empfinden sie als völlig selbstverständlich. Ob kulinarische, technische, künstlerische oder sogar sprachliche Aspekte – alles, was die Singisen als brauchbar wahrnehmen, machen sie sich zu eigen.

Ein zwiegespaltener Umgang mit den Fremden ist der singischen Mentalität also eingeboren. Allerdings gibt es verschiedene Abstufungen des Fremden. Die reptilischen Nostoren werden von den meisten Singisen als extrem fremdartig wahrgenommen und von den meisten schlicht ignoriert. Aber zwischen Terranern und Singisisen gibt es in Wirklichkeit mehr historische und kulturelle Anknüpfungspunkte, als beide Gruppen wahrhaben wollen. Reger kultureller Austausch ist genauso vorprogrammiert wie Spannungen und Missverständnisse.

Unter den jungen Singisen  wird das Terranische als „cool“ empfunden. Allerhand Einflüsse von der Erde breiten sich unter der Generation unserer Heldinnen und Helden aus. So haben einige Terranismen als Slang Eingang in die Alltagssprache der jungen Singisen gefunden. Prominentes Beispiel: Fuck. 😉

Fakt Nummer 10: Auf Singis gibt es kein Theater.

Theater mit einer Bühne, auf der menschliche bzw. singisische Schauspieler ein Drama vor Zuschauern aufführen, kennen die Singisen nicht. Traditionellerweise gibt es Puppen- und Schattentheater, aber keine Aufführungen mit „lebenden“ Schauspielern. Komödien und Tragödien oder Opern vergleichbar mit europäischen oder asiatischen Traditionen kennen Singisen nicht. Geschichtenerzählen und kritische Auseinandersetzung mit Gegenwart und Geschichte erfolgte über Musik und Epen. Das mag einiges erklären über das gesellschaftliche Leben im Singisischen Reich. Theater ist immer politisch, ist immer öffentlich, ist immer ein Appell. Der singisischen Tradition fehlt diese Art der Auseinandersetzung mit dem Selbst und der Welt.

Holo-Filme gibt es; diese sind aber aus Epen und Prosaerzählung erstanden – und aus terranischem Vorbild.

Fakt Nummer 11: Myn erlebt relativ starke Gewichtsschwankungen.

Intensive Emotionen wirken sich oft auf Myns Essverhalten aus – und davon durchlebt sie viele. Auch wechselt ihre Lebenssituation mehrere Male radikal. Als Kind wird sie von ihrer Umgebung als sehr zart wahrgenommen – jedenfalls gemessen am singisischen Standard. Singisen sind im Schnitt insgesamt etwas größer und massiger gebaut als Menschen. Dies gilt für Männer wie Frauen und beeinflusst natürlich das Schönheitsideal.

Mit der Pubertät und einer angespannten Familiensituation verliert Myn deutlich an Gewicht und wird oft als „mageres Kätzchen“ bezeichnet, was durch eine echte Essstörung aufgrund traumatischer Ereignisse noch verstärkt wird. Als junge Frau normalisiert sich ihr Gewicht, doch zu Beginn von „Narrenbraut“ ist sie in einer neuen Lebenssituation, die ihren Bewegungsrahmen extrem einschränkt und ihr ein Leben in Luxus geradezu aufzwingt. Dementsprechend rundet sich alles an ihr. Am Ende der Narrenbraut geschieht wieder etwas, das deutliche Auswirkungen auf ihren Körper haben wird. Was, wird an dieser Stelle natürlich nicht verraten.

Fakt Nummer 12: Singisen lieben Katzen.

Das ist einfach so. 🙂

Fakt Nummer 13: Myns Lieblingsfarbe ist Hellgrau.

Klingt komisch, ist aber so. Weiß weiß, warum?

😉 <3