Ein Kapitän ohne Mannschaft findet in einem Weltraum-Wrack eine hilflose Frau oder vielleicht das gefährlichste Wesen der Galaxie. Ein arktischer Wolf zieht seine Bahnen durch das All und sucht nach Antworten. Ein Cocktail-Schirmchen spiegelt sich im Visier einer Künstlichen Intelligenz. Aber warum?

In Band 1 der Sternenglut-Reihe erwarten euch die abenteuerlichen Welten von sieben deutschsprachigen Science-Fiction Autor*innen, interdimensionale Space-Tavernen, Ozeanplaneten mit Tiefe, mutige Frauen und schöne Männer, Weltraumgefechte, knallharte Verhandlungen, buntgefiederte Flughörnchen und Künstliche Intelligenzen, die unangenehme Fragen stellen.

„Sternenglut – Galaxie der Abenteuer“ findet ihr auf amazon als E-Book (3,99 Euro) und als Taschenbuch (12,99 Euro). Das nächste Abenteuer ist nur einen Klick entfernt! 😉

Zwischen den Sternen verbergen sich überall Geschichten – auf Raumarchen, zwischen den Dimensionen, auf Planeten voller gleißendem Licht oder ewigem Eis, in den Herzen von Außerirdischen und Menschen, zwischen Laserfeuer und Weltraumgefechten, in den Prozessoren von Künstlichen Intelligenzen, die sich verselbstständigen wollen, und manchmal auch in einer Schüssel voller Kokosknusperbällchen.

Wir sind sieben Science-Fiction Autoren und Autorinnen, die sich über die gemeinsame Begeisterung für den Weltraum gefunden haben. Wir haben unsere Logbücher und unsere Fantasie durchforstet und sieben Geschichten für euch zusammengetragen. Entdeckt mit uns die Galaxie der Abenteuer!

Nehmt Platz auf der Brücke der Chrysantemia, wo O. E. Wendt einen hitzigen Disput ausbrechen lässt, dem sich niemand entziehen kann …

Begleitet R. M. Amerein, Commander Julieta Ortiz und AX auf der Suche nach einem Festen Boden und lasst euch ein paar überaus interessante Drinks schmecken. Aber bitte mit Vorsicht genießen!

Reist in das faszinierende Universum der Laim-Saga von Aybiline I. Dahlson, wo ein Sem’Pari-Kapitän und sein eigensinniger Bordcomputer eine menschliche Frau auflesen – Vergessen in den Sternen

Erforscht mit Alexander Lenz und der jungen Jennifer den langweiligsten Ozeanplaneten der Galaxie – aber dafür müsst ihr Mit allen Wassern gewaschen sein!

Lasst euch von Szosha Kramer eine romantische Sternenballade erzählen und macht euch zusammen mit dem Raumschiff Perhonen auf in die geheimnisvollsten Ecken der Galaxie …

Fliegt mit Matilda Best und ihrem Weltraum-Wolf Amarok durch die Sternenglut und findet heraus, was es mit dieser rätselhaften Intelligenz auf sich hat!

Oder folgt Katharina Maier nach Amon– ein Planet des Lichts, auf dem Lt. Jen Setsuna einer geflügelten Frau auf der Spur ist, die durch das All für immer verändert wurde …

Logbuch 2751, Lieutenant Jen Setsuna

Recording

Sending …

Was hatten wir denn erwartet? Mir geht dieser eine Spruch einfach nicht mehr aus dem Kopf. You cannot go into space and expect it not to change you. Was zum All hatten wir denn erwartet?

Meine kleine Raumfähre rüttelt mich durch, und ich umklammere den Steuerknüppel mit beiden Händen. Ich bin eine gute Pilotin, das weiß ich. Ich weiß auch, wann ich an meine Grenzen stoße. Die Atmosphäre des Planeten ist zu dicht. Das schaffen wir nicht!

SAMI: [ERGÄNZUNG] Das Zitat über den Weltraum und seine den Menschen verändernden Qualitäten wird dem Kosmonauten Juri Alexejewitsch Gagarin (9. März 1934 – 27. März 1968, alte Erdzeitrechnung) zugeschrieben. Die Authentizität des Zitats ist nicht gesichert.

SAMI: [ANALYSE] Zusammensetzung der Atmosphäre des Zielplaneten: 33578xxx555 ERROR Unzureichende Daten. ERROR Uneindeutige Daten. ERROR Unstimmige Daten.

Wir schaffen das nicht! Sämtliche Anzeigen drehen durch. Was zum All ist das für ein Planet?

„SAMI, Atmosphärenanalyse wiederholen!“

Veralltes Schrottteil! Ich weiß nicht mal, ob ich da unten atmen kann! Nein. Stopp. Die Zielperson ist da unten. Das wissen wir. Es muss dort Luft zum Atmen geben. Oder? Muss es doch! Aber sie ist ein Changeling. Vielleicht braucht sie keine Luft. Wer weiß das schon? SAMI, wer weiß das schon?!

SAMI: [ERGÄNZUNG] Dem Forschungskommando sind keine Changed Persons bekannt, die ohne sauerstoffhaltige Luft lebensfähig sind. In der SCOUT-Datenbank ist ebenfalls kein solcher Fall registriert.

SAMI: [ANALYSE] Atmosphärenanalyse fehlgeschlagen. ERROR Uneindeutige Daten. ERROR Unstimmige Daten. ERROR Unbekannter Fehler.

Die Metallhaut der Fähre kreischt, während sie sich an der Atmosphäre reibt. Ich habe so etwas noch nie im Leben gehört. Ich glaube, es zerreißt mir die Ohren. Bin ich taub, wenn ich da unten ankomme? All, komme ich überhaupt da unten an? Ich hätte reagieren sollen, als die Instrumente angefangen haben verrücktzuspielen. Jetzt ist es zu spät. Nicht mal SAMI kriegt uns jetzt mehr zurück in den Orbit.

SAMI: [BERICHTIGUNG] Das Protokoll sieht vor, dass SAMI im Falle von Komplikationen die Steuerung übernimmt. Bei exaktem Eintrittswinkel besteht die Möglichkeit, dass die Raumfähre an der Atmosphäre des Zielplaneten abprallt und in den Orbit zurückgeschleudert wird.

SAMI: [EINSCHÄTZUNG] Die Wahrscheinlichkeit, dass bei Steuerung der Fähre durch SAMI der korrekte Abprallwinkel erzielt wird, liegt bei 0,0000099 %. Erfolgswahrscheinlichkeit als zu gering eingeschätzt. Lt. Jens Entscheidung, die Kontrolle der Raumfähre nicht an SAMI zu übertragen, wird als korrekt eingestuft.

Hitze leckt an den Bullaugen der Fähre. Der Steuerknüppel bäumt sich in meinen Händen auf. Ich bin schweißüberströmt. Wir kommen hier nicht mehr weg. Ich glaube, mein Herz klopft sich aus meiner Brust heraus.

„SAMI“, sage ich.

„Ja, Lt. Jen?“, antwortet die ruhige, klare Stimme meiner AI.

„SAMI“, sage ich, „bleib bei mir.“

„Immer, Lt. Jen“, sagt SAMI. Weißes Licht glüht durch die Bullaugen. Ich drehe den Kopf und starre direkt hinein. Der Steuerknüppel entgleitet meinen Händen. Ist es schon soweit? Jetzt schon? Die Augen fallen mir zu.

SAMI: [BERICHT] Übernahme der Flugkontrolle durch SAMI. Wahrscheinlichkeit einer sicheren Landung bei geschätzt 8,79 %. Daten unzureichend.

Report sent.

Bish, Planet Amon

Unmöglich. Bish war überrascht, dass sie sich an dieses Wort überhaupt noch erinnerte. Aber was der Planet ihr zusandte, konnte eigentlich nicht sein. Kein Schiff war imstande, Amons Atmosphäre zu durchdringen. Das allein war der Grund, warum der Planet und Bish so lange vor den Bluthunden des Forschungskommandos verborgen geblieben waren. Und doch streifte vor Bishs geweiteten Augen ein Schiff über den gleißenden Himmel. Es zog einen rußigen Schweif hinter sich her wie ein invertierter Komet. Die vier nach hinten gebogenen Antriebssegmente wiesen es klar und deutlich als Kommando-Schiff aus. Bishs eigene Klauen krümmten sich, ahmten die Form unwillkürlich nach. Ein Fauchen presste sich durch ihre spitzen Zähne, und ihre Halsfedern plusterten sich auf. Gefahr!

Sie kauerte sich auf dem gigantischen, schirmförmigen Wipfel der Pflanze zusammen, die selbst die anderen Riesengewächse in ihrer Umgebung noch überragte. Bish war hinaufgeflogen, als sie die Schwingungen des abstürzenden Schiffes wahrgenommen hatte. Sie musste das Unmögliche sehen, um es zu glauben. Vielleicht war sie doch noch zu sehr Mensch. Hier, knapp über der Kronenschicht des Waldes, war die Luft gerade so atembar, zumindest für Bish, die sich nach all den Jahren an die partikeldurchtränkte Atmosphäre des Planeten gewöhnt hatte. Aber der Staub, der Licht- und Radiowellen über den Himmel von Amon streute und ihn gleißen ließ, fühlte sich an wie Glas in ihrer Kehle. Die Helligkeit des Himmels stach in ihren Augen. Sie musste zurück unter die schützenden Schirme der Riesengewächse, die die unteren Stockwerke des Waldes in sanfte Schatten tauchten und mit Sauerstoff fluteten. Doch erst musste sie wissen, wo das Kommando-Schiff aufschlagen würde. Das schwarze Gefährt trudelte über die Wipfel, aber das war keine unkontrollierte Flugbahn. Irgendjemand flog dieses Ding. Oder etwas. Amon stehe ihr bei, wenn es ein Etwas war! Nur ein Bluthund bekam eine AI unter die Haut gepflanzt.

Bish duckte sich noch tiefer, machte sich so flach wie möglich. Es war eine instinktive Bewegung, aber sie brachte ihr Trost. Die feinen Härchen, die den Wipfelschirm überzogen, bewegten sich sacht gegen ihren Bauch und ihre Handflächen. Für einen Moment presste Bish die Wange in den lichtblauen Flaum und sog den süßen Duft in ihre Nase. Vom Waldboden her drangen die Gesänge der Schildgiganten zu ihr herauf, und sie antwortete mit ihrem eigenen Gurren. Ein Atemzug, zwei Atemzüge. Dann hob Bish wieder den Kopf zum Himmel, nahm einen dritten Atemzug voller atmosphärischem Staub. Das schwarze Schiff schlingerte Richtung Norden, wo die alte Zentrale lag.

Menschdreck, dachte Bish. Nicht nur stürzte die Fähre nicht unkontrolliert ab, ihr Pilot hatte auch noch einen Platz zum Landen gefunden. Waren die Instrumente des Schiffs in der Lage, den Partikel-Streueffekt zu kompensieren? Sie spuckte einen Klumpen schimmernden Staubs aus. Wahrscheinlich konnte selbst Amon der technologischen Entwicklung nicht für immer trotzen. Halb so wild, dachte Bish. Technische Evolution mochte schneller sein, doch die der Natur war nachhaltiger. Sie breitete ihre Schwingen aus und glitt geräuschlos hinunter in das rosige Zwielicht unter den Schirmwipfeln.