Endlich gibt es einmal wieder einen Einblick in die Welt der „Ersten Tochter“ –  verschiedene andere „Dazwischengeschichten“ und mehr haben mich abgelenkt. Für das Jahr 2021 verspreche ich Besserung und mehr Hintergrundinformationen rund um Singis, Myn & Co.! Ideen habe ich auf alle Fälle genug.

Männlein und Weiblein

Heute möchte ich euch mal ein bisschen über das gesellschaftliche Leben im Singisischen Reich erzählen. Wer schon in „Die Erste Tochter“ reingelesen oder sich hier auf der Homepage ein bisschen umgeschaut hat, wird  gemerkt haben, dass die Gesellschaft von Singis auf der strikten Trennung der Geschlechter fußt (unter anderem). Nur wenige „Räume“, wie etwa Heiligtümer oder nordische Kommunen, bieten die Möglichkeit, von rigiden Ansichten, was „Mann“ und „Frau“ bedeutet, abzuweichen. Interessanterweise gehört zu diesen „Räumen“ auch das Militär, bzw. die Raumflotte. Doch das ist Stoff für einen anderen Beitrag.

Langes Haar und kurzes Haar

Eine Gesellschaft, die Geschlechterrollen streng vorgibt und wenig Raum zur Abweichung lässt, wird automatisch „Zeichen“ entwickeln, die Männer und Frauen äußerlich voneinander unterscheiden. Neben Kleidung und Schmuck ist das im Singisischen Reich auch die Haartracht. In vergangener Zeit gab es ausgeklügelte Haarvorschriften, wer wann welche Frisur tragen durfte. Damals war das Haar nicht nur Unterscheidungskriterium zwischen den Geschlechtern und Zeichen eines gewissen Reifegrades, sondern unterschied auch zwischen verschiedenen Ständen.

In der Epoche, in der Myn lebt, ist davon nicht mehr viel übriggeblieben. Doch die Länge des Haares ist immer noch bedeutungsvoll. Im Singisischen Reich tragen nur erwachsene Männer ihr Haar kurz. Frauen und Kinder haben in der Regel mindestens schulterlanges Haar. Erst zu seinem fünfzehnten Geburtstag schneidet ein Junge im Rahmen seiner Mannbarkeitszeremonie sein Haar kurz.

Männerhaar und Frauenhaar

Wie lang genau ein erwachsener Mann sein Haar trägt, ist nicht vorgeschrieben, aber mehr als Kinnlänge wäre extrem ungehörig. Kurzes Haar  zeigt den erwachsenen Status eines Mannes noch mehr an als ein Bart. Trägt ein Mann sein Haar länger als durchschnittlich üblich, sendet das eine gewisse soziale oder sogar politische Botschaft. Wie diese Botschaft interpretiert wird, liegt allerdings oft im Auge des Betrachters.

Frauen tragen ihr Haar nie kurz. Haarlänge ist nicht gesetzlich festgelegt, aber dass eine Frau sich ihr Haar kürzer als Schulterlänge abschneidet, ist einfach undenkbar. Es gibt Frauen, vor allem Adlige, die ihr Haar kaum je schneiden lassen. Dementsprechend stellen Haarpflegemittel einen wichtigen Industriezweig dar.

Der Zopf der Verheirateten Frau

Ist eine Frau verheiratet, erkennt man das an ihrer Frisur. In der Eheschließungszeremonie wird das Haar der Braut zum Zopf der verheirateten Frau gebunden. Kein anderer Mann als ihr Ehemann darf diesen Zopf lösen. Meine Grafikerin Lisa Schwenk, die auch meine Cover und Druckbücher gestaltet, hat den Zopf der verheirateten Frau illustriert: